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A Night at the Opera – Ein kultureller Positionierungsversuch (3)

Wie war das nochmals mit den Zielen?

Schwimmen im blauen Ozean – W. Chan Kim & Renee Mauborgne

Nehmen wir also an, die Zielgruppe ist definiert: late majority, (einigermaßen) gebildete (mittlere?) Mittelschicht. Im ersten Teil dieses kulturellen Positionierungsversuchs am Beispiel „Oper Burg Gars“ fanden wir auf der Webpage des vormaligen Veranstalters der Festspiele, „Oper-n-Air GmbH“ folgende Ziele:

• Große Stimmen ohne Mikrophonverstärkung
• Höchste musikalische Qualität
• Klassische, aber ideenreiche Neuinszenierungen
• Ambiente statt Ausstattungsschlacht
• Tolle Stimmen ohne Millionengagen
[…]

A Night at the Opera – Ein kultureller Positionierungsversuch (2)

Die Frage aller Fragen – Warum verkauft sich mein Produkt nicht?

It does not look good for those who are „stuck in the middle“ (Foto © Andreas Hirsch)

Im Falle der Oper Gars ist zu relativieren. Ich habe mich nämlich nicht nur ein einziges Mal zu Herrn Carlo ins Kamptal begeben, sondern deren zweimal (ein einziger Storecheck ist nämlich gar nichts wert). Und beim zweiten mal, bei deutlich k-k-k-kälteren Temperaturen, lag der Auslastungsgrad deutlich höher als bei der ersten Night at the Opera, nämlich bei geschätzten 90 bis 95%. Alles gut also? Das kommt natürlich auf die Ziele der Veranstalter an. Was müssen sie erreichen (Kostendeckung?), was wollen sie erreichen (Gewinn?)? Neben dem Finanziellen, gäbe es natürlich darüber hinaus eine Vielzahl anderer möglicher Ziele. […]

A Night at the Opera – Ein kultureller Positionierungsversuch (1)

Banner Positionierung (Strategie)

Sommer – Sonne – Festspielzeit
Don Carlo © Oper Burg Gars

Don Carlo © Oper Burg Gars

Vorletztes Wochenende begab ich mich nach Gars am Kamp ins niederösterreichische Waldviertel.  Weder um dort zu kuren, noch um den original Waldviertler Mohnzuzler zu verkosten und auch nicht um der Positionierung des „Women’s Health  Ressort“ La Pura auf den Grund zu gehen. Möglicherweise wäre mir als Mann dort ja auch der Zutritt verwehrt worden, wer weiß?

Nein, es war die Lust an kulturellem Hochgenuss, die mich bei wohltemperierten 38 Grad Außentemperatur überkam. Denn in Gars da gibt es eine Burg. Und wo in Österreich eine Burg ist, da können Festspiele nicht weit sein. Im Falle von Gars handelt es sich konkret um Opernfestspiele. Als in Wien lebender gesättigter Kulturkonsument habe ich das bislang übersehen. Ich musste erst von einem befreundeten Musiker mit der Nase darauf gestoßen werden. Was gab man? Man gab „Don Carlo“ – schwere Kost also. Überraschend schwere Kost. Bei Sommeroper denke ich eher an leichter Verdauliches, „lustige Witwe“ (okay, keine Oper) oder allerhöchstens „die Zauberflöte“.

Nun, zur Darbietung kann ich nicht mehr sagen, als dass ich mich danach ein bisschen bildungsbürgerlicher gefühlt habe. Eine fundierte künstlerische Kritik traue ich mir nicht zu, dazu bin ich in Sachen Musik zu sehr Amateur. Aber in Sachen Marketing, da kann ich was sagen.

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