Radio Days – Teil 2
Vorhang. Radio Research Day 2015. Zweiter Akt.
Nun ich bin ja ein Radio-Fan. In jungen Jahren wurde ich auch durch das Medium Radio mitsozialisiert Ein Fernsehgerät gab es bei uns ziemlich spät im Haushalt und der war weitestgehend tabu für uns Kinderlein. Dafür gab es zur Firmung einen Radiorecorder und für ausgedehnten Radiogenuss kein Halten mehr. War es in der frühen Volksschulzeit noch die obligate samstägliche „Erbschleichersendung“ der ich im Regionalradio lauschte und in der man zu Ehren der „lieben Schwiegermama“ einen Musikwunsch aufgeben konnte (Kategorie: Peter Alexander, Heintje und volksdümmliche Musik usw.), so kam es ab zwölf zur vorpubertären Defloration meiner Ohren. Ö3 mit seinem bunten aber durchaus nicht anspruchslosen Programm-Mix („Schlager für Fortgeschrittene“, „Vokal Instrumental International“, „Martini-Coctail“ etc.) sorgte für auditive Befriedigung.
Radio Days – Teil 1
Irr?
Ich bin ja auch in Ausbildung zum Psychotherapeuten und habe als Teil der praktischen Ausbildung die letzten Wochen und Monate auf verschiedenen psychiatrischen Abteilungen eines niederösterreichischen Krankenhauses verbracht. In diesem, meinem zweiten Leben geht es klarerweise um ganz andere als in meinem ersten. Es geht sozusagen an‘s Eingemachte, um Wahn und Wirklichkeit, manchmal um Leben oder Tod. In so einer Einrichtung trifft man auf Menschen, die auf unterschiedliche Arten und in unterschiedlichen Ausprägungen „irren“. Die Einen mehr, die Anderen weniger. Gottseidank kann den meisten geholfen werden, Narrentürme gemahnen dabei an eine schaurige Vergangenheit und auch Horrorpsychiatrie ist glücklicherweise weitestgehend passé. […]
Medien & Messungen oder „The Times They Are Changing“
Hupp, hupp, hupp – Pferdchen lauf Gallup.
Es ist schon ein Weilchen her, genauer gesagt fünf Wochen, als ich eine gemeinsame Veranstaltung von Gallup Österreich und der Werbewissenschaftlichen Gesellschaft, deren Mitglied ich ja auch bin, besuchen konnte. Ein Teil der österreichischen Handels- und Werbebranche gab sich die Ehre, den 30. Jahrestag der „Gallup Top Ten“ zu feiern. Nachzulesen ist das Wichtigste zur Veranstaltung hier.
Zu den „Gallup Top 10“ werden übrigens die zehn „impactstärksten TV-Spots“ gerechnet. Wobei „gerechnet“ es tatsächlich trifft. Der Gallup Impact Test ist ein in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts entwickeltes Verfahren, das den Prozentsatz an Befragten widergibt, der sich an zumindest ein wesentliches Bild- oder Textelement einer Werbebotschaft erinnern kann. Für die jeweilige Platzierungen eines Werbemittels wird außerdem der jeweilige Werbedruck mitberücksichtigt: Wurde ein Spot zum ersten Mal gesendet, wird es höher bewertet, wenn sich jemand an den Inhalt erinnern kann. Genaueres dazu findet sich hier. […]
Was passiert im Gehirn, wenn wir unsere Lieblings TV-Serien sehen?
Im Auftrag des TV Senders Fox International sowie des Mobilfunkbetreibers Vodafone hat der Partner von ExCentric Consulting, das deutsche Unternehmen Neuromarketing Labs untersucht, was denn in den Körpern und Gehirnen von Liebhabern von TV-Serien während des Filmkonsums vorgeht. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 74 Deutsche Testpersonen im Alter von 18 bis knapp 50 Jahren mittels fMRT und EEG untersucht. Neben der Messung von Gehirnaktivität und Gehirndurchblutung wurden auch Herzschlag, Hormonhaushalt, Hauttemperatur, Atemfrequenz und Herzschlag beobachtet.